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Allgemein, Geldmuster

Verdirbt Geld die Freundschaft?

Martins Bilder von Ostern 2007 011Mit dem Satz „Geld verdirbt die Freundschaft“ bin ich aufgewachsen. Er hat sich auch einige Male als wahr erwiesen. Trotzdem komme ich immer mal wieder in Situationen, in welchen ich dann doch anders handle. In den letzten Wochen ist der geliebte Hund einer Cousine erkrankt. Sie hat schwer gelitten und war natürlich ausgiebig beim Tierarzt. Das geht ins Geld. Nun ist sie keine Frau, die viele Rücklagen hat, irgendwann war ihr Erspartes aufgebraucht. Sie bat in einer Mail um Geld. Ich konnte erkennen, wie schwer sie sich mit dieser Bitte tat und das es ihr sicherlich nicht leicht fiel, in dieser Situation „betteln“ zu müssen.

Ich habe genug Geld, um welches abzugeben. Wenn ich Gelder für Fußballkinder in Ghana ausgebe, dann kann ich auch meiner Cousine helfen, oder? Aber Geld verdirbt die Freundschaft. Warum habe ich mich also doch schwer getan mit der Entscheidung zu helfen? Ich glaube es waren zwei Dinge. Zum einen stelle ich mich mit der Geldgabe in der familiären Hierarchie (sozusagen systematisch gesehen) über sie. Ich bin die, die Geld hat, sie ist die, die es nehmen muss. Gleichberechtigung und Augenhöhe fühlt sich anders an. Für beide. Zum Anderen befürchte ich, dass ich das jetzt immer wieder tun muss. Meine Cousine hat ein ganz anderes Mindset, wenn es um das Thema Geld geht. Mit diesem Mindset wird es nie zu nennenswerten Rücklagen kommen. Muss ich bei jeder weiteren Notsituation zahlen? Da kommt dann auch so ein kleiner Gerechtigkeitsgedanke ins Spiel. Aus der Reihe, warum muss ich sparen, um Geld zu haben und sie nicht?

In diesem familiären Fall setzt sich das Thema sozusagen durch die Generationen fort. Besonders deutlich wurde mir dies beim Erbe meiner Großeltern. Beide Töchter erbten jeweils eine sechsstellige Summe. Bei meiner Mutter wurde sie (durch meinen Vater) in Aktien investiert. Für später und für die Sicherheit. Meine Tante entschied sich mit ihrem Mann ihr Haus auszubauen. Man will es ja schön haben. Diese plakative Situation zieht sich als Mindset durchs Leben und ist eben auch an uns Kinder weitergegeben worden. Inklusive der systemischen Hierarchie. Ich hatte immer den Eindruck, dass meine Tante und mein Onkel sich gegenüber meiner Eltern ein bisschen geringer gestellt gefühlt haben. Das sorgte auch schon für reichlich Konflikte, die selbstverständlich nicht am Thema Geld ausgetragen wurden. Ich bin dennoch überzeugt, dass sich dort eine Wurzel finden lässt.

Wenn ich über das Thema nachdenke, dann spiele ich auch nicht nur die 100 € durch, um die es jetzt geht. Ich denke auch darüber nach, wie oft die Situation noch auf mich zukommen wird, und wie ich mich dann verhalte. Nicht nur Situationen mit meiner Cousine sondern auch mit anderen Menschen. Je mehr Menschen mitbekommen, dass ich Geld habe, desto mehr werden mich fragen? Wie gehe ich damit um? Im Augenblick habe ich den Eindruck, dass ich dann eben helfen werde. Weil es mir nicht wirklich viel ausmacht. Ich kann aber noch nicht ganz überblicken, wie sich dadurch Beziehungen verändern. Wie viel der Satz „Geld verdirbt die Freundschaft“ vielleicht doch stimmt.

Die bisherigen schmerzhaften Erfahrungen aus jüngeren Jahren waren übrigens alle darin begründet, dass wir eine Zurückzahlung vereinbart hatten. Dabei sind einige Freundschaften auseinander gegangen, weil das Geld nie zurückgezahlt werden (konnte). Darüber war ich dann nicht besonders erfreut. Bei dem jetzigen Fall erwarte ich gar nicht erst, dass ich meine Notfallhilfe wiedersehe. Wenn doch, dann ist das zwar schön, wenn nicht, werde ich meine Cousine immer noch mögen.

Was meint ihr zu dem Thema? Wie geht man mit Freunden oder Verwandten um, die in finanzieller Not sind? Helfen oder sie in der Notsituation schwere Lektionen lernen lassen? Keine einfache Frage, oder? Ich freu mich, andere Sichtweisen kennen lernen zu dürfen!

Über Monika - die Frau mit dem Geld

Das Thema Geld interessiert mich, weil ich mit 45 finanziell frei war. Durch ein bisschen zufällige und im Nachhinein geschickte Geldanlagen kann ich von meiner Rendite leben. Meine Geschichte habe ich als Monika Reich im Buch "Finanziell frei" aufgeschrieben. Über weitere Entwicklungen blogge ich hier und tausche mich gerne mit den anderen Frauen (und Männern) aus.

Diskussionen

26 Gedanken zu “Verdirbt Geld die Freundschaft?

  1. Wie Kate Northrupp so schön sagen würde: Höre auf dein Gefühl, deinen Bauch – zieht sich dein Inneres zusammen oder bleibt es im Gleichgewicht, wenn du deiner Cousine mit dem Hund hilfst?
    Ich würde mir jetzt gar nicht soviele Gedanken machen wegen zukünftiger Anfragen, 100€ wegen einem kranken Hund lassen jetzt nicht darauf schließen, dass du megareich bist und eigentlich allen helfen könntest 😉
    Und im nächsten Fall einfach wieder auf den Bauch hören. Du hast ja auch gesehen, dass es deiner Cousine schwer fiel, dich anzuschreiben, also ist die Gefahr eher gering, dass das zu einer Gewohnheit werden könnte.

    Geld ist ein super schwieriges Thema, bei mir war und ist es immer ein Thema in Liebesbeziehungen. Ich habe immer Männer, die kein oder weniger Geld haben als ich und ich habe auch immer viel geliehen und geschenkt. In der jetztigen Beziehung ist es besser, aber auch nicht ideal. Aber ich muss auch lernen, mehr auf mein Gefühl zu hören und einfach klar und deutlich nein sagen, wenn es mir missfällt. Wenn ich das nicht schaffe, darf ich mich höchstens über mich selbst ärgen 😉

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    Verfasst von Marie | 30. Mai 2016, 11:07
    • Danke Marie für Dein Feedback.Ich muss mich immer bei meinem Bauchgefühl fragen, ob das jetzt richtig ist oder ob vordergründige Glaubenssätze meinen Bauch reagieren lassen. Das finde ich, kann man manchmal nicht auf den ersten Blick oder das erste Gefühl trennen. Ich wünsch Dir viel Erfolg mit Deinen Partnern. Ich hab auch so einen, der wenig eigenes Geld hat. Seit wir verheiratet sind, finde ich es einfacher. Ich bin für´s Geld zuständig, er für den Haushalt, die Wäsche und den Einkauf. War doch vor zwei Generationen auch nicht anders? Nur andersrum halt. Tschüs Monika

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      Verfasst von Monika - die Frau mit dem Geld | 30. Mai 2016, 13:08
      • Hi Monika,
        ja das mit dem Bauchgefühl ist nicht immer einfach, das verstehe ich. Aber wie der Name schon sagt, es geht ums Gefühl – also fühlen – Glaubenssätze kann man erstmal nicht fühlen. Also an die Sache denken und in den Bauch einfühlen. Wenns sich schlecht anfühlt, dann heißt das eben nein 😉

        Ja das du das mit deinem Mann so aufgeteilt hast, hab ich mir schon gedacht und als ich es das erste Mal in deinem Buch gelesen habe, hat mich das sehr beruhigt, denn ich dachte immer, dass es doch „anders rum“ einfach nicht sein kann (soviel zum Thema Glaubenssatz :)) Aber ich alleine fürs Geld ist leider auch schwierig, als Künstlerin…und er ist jetzt auch nicht gerade der geborene Hausmann, obwohl er schon angefangen hat, Brot zu backen…mal sehen, wo die Reise hingeht 😉

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        Verfasst von Marie | 31. Mai 2016, 19:25
      • Liebe Maria,

        was die Glaubenssätze angeht, bin ich ein bisschen anderer Meinung. Wir entwickeln die ja oft in der Kindheit. Dort haben wir etwas erlebt, was wir dann in unsere Wahrheit übersetzen. So ist die Welt. Da wir und an diese kindlichen Konstrukte nicht mehr erinnern, ist diese Vorstellung in unser Unterbewusstes gerutscht und sendet von dort aus Signale. Und unser Unterbewusstes arbeitet ganz viel mit Bauchgefühl. Von daher finde ich, kann man auch das Bauchgefühl hinterfragen und verändern. Tschüß Monika

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        Verfasst von Monika - die Frau mit dem Geld | 1. Juni 2016, 8:58
      • Und hast du nie versucht, sein Mindset zu ändern?

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        Verfasst von Marie | 31. Mai 2016, 20:44
      • Hallo Marie,

        so hier noch was zum Mann-Frau Thema. Natürlich habe ich am Anfang versucht, das Mindset meines Mannes zu verändern. Arbeitslos – kein Problem, ich besorg Dir einen Job. Dann bist Du glücklicher, hast eigenes Geld und bekommst Anerkennung. Nur, er wurde nicht glücklicher. Eher krank. Und ich habe mir Gedanken über meinen Glücksbegriff gemacht. Diesen versteckten Glaubenssatz, das Arbeit glücklich macht. Und habe den hinterfragt. Er hat dann letztlich gekündigt und ist seitdem erkennbar ausgeglichener und glücklicher. Wir wissen beide, dass das Luxus ist, aber wir schaffen ihn zu finanzieren und warum soll man sich dann diese Form von Luxus nicht leisten. Statt vielleicht sonst ein teures Auto oder teure Urlaube. Oder was auch immer. Es wäre vielleicht noch ein bisschen anders, wenn mir meine Arbeit nicht Spaß machen würde. Dann würde ich wahrscheinlich genervt darauf reagieren, dass ich das Geld verdienen muss und der Mann die Wäsche zuhause macht. Aber da ich gerne arbeite und es auch nicht unbedingt tun müsste, fühlt sich das für mich ganz richtig an. Um zusammenzufassen, wir haben beide an unserem Mindset viel gearbeitet. Es ist faszinierend, wie viele Rollenstereotype wir unbewusst in uns haben und wieviel man mit einem anderen Lebensmodell immer wieder eigene gedankliche Vorstellungen durchbrechen muss. Ich schätze auch, wir sind noch nicht am Ende. Tschüß Monika

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        Verfasst von Monika - die Frau mit dem Geld | 1. Juni 2016, 10:52
      • Haha, jetzt hast du bei mir bald alle Namen durch – ich bin immer noch Marie 😉
        Ja die Direkthilfe – kein Job, also Job besorgen – ist oft keine Hilfe, sondern kontraproduktiv… Ich versuche es noch mit subtilen Gesprächen und Fragen (und natürlich will ich niemanden in einen unglücklich machenden Job drängen). Danke für deinen Einblick, das mit den Stereotypen und Glaubenssätzen ist sehr wahr.

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        Verfasst von Marie | 1. Juni 2016, 16:13
      • Ich hab´s gleichgeändert, liebe Marie. Es war ein bisschen hektisch heute morgen…

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        Verfasst von Monika - die Frau mit dem Geld | 1. Juni 2016, 16:17
  2. Ist doch schön, wenn man helfen kann. Würde mir das nicht zu kompliziert machen. Ich helfe auch Freunden und Verwandten manchmal aus. Habe bislang alles zurückbekommen, manchmal erst mit Nachfragen. Bei größeren Beträgen kann man ja schriftlich was vereinbaren, aber in der Regel reicht mir mündlich. Man darf auch nicht vergessen, wie schnell sich das Blatt drehen kann und dann steht man auf der anderen Seite und braucht selbst Hilfe… Liebe Grüße, Lydia

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    Verfasst von Lydia | 30. Mai 2016, 11:47
  3. Bei Geld hören leider Freundschaft und Familie aus. Selbst meiner weitläufigen Verwandtschaft würde ich teilweise nicht helfen, weil ich weiß, dass das Geld aus dem Fenster geschmissen wird.
    Meinen Eltern und Geschwistern natürlich schon. Aber bei größeren Summen würde ich mich mit Ihnen zusammensetzen und einen realistischen Plan aufstellen, wie man generell die Finanzen verbessern kann. Wichtiger als Geld zu geben finde ich nämlich die Hilfe, sich selbst zu helfen, um solche Situationen in Zukunft zu vermeiden. Finanzen offen zu legen ist nicht leicht und unangenehm. Aber wenn man dem Betroffenen keine Vorwürfe, sondern Vorschläge macht, aus meiner Sicht nur halb so schlimm.

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    Verfasst von Ex-Studentin | 30. Mai 2016, 14:57
    • Super Umgang, liebe Jenny! Ich hatte das kurz auch bei meiner Cousine überlegt. Aber da sie gerade so im akuten Stress um ihren Hund ist, wollte ich nicht gleich noch ein weiteres Stressthema aufbauen. Und für viele Menschen ist das Reden über Geld und das Verändern von Geldgewohnheiten Stress pur. Danke Monika

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      Verfasst von Monika - die Frau mit dem Geld | 31. Mai 2016, 10:38
  4. Tja, keine leichte Frage. Ich denke, es immer eine individuelle Entscheidung, die man jeweils aufs neue fällen muss. Ein langjähriger Vereinskollege hat mich vor zwei Jahren (während seiner Privatinsolvenz!) sogar um eine etwas höhere Summe für ein paar Wochen (klares Datum!) gebeten, da die Wohnung seiner erkrankten Mutter umgebaut werden musste. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er mir dieses Geld nicht zurückgeben würde und mir mit diesem Gedanken weiter in die Augen schauen wollte. Daher habe ich unmittelbar zugesagt und auch die Rückzahlung erfolgte genauso selbstverständlich. Wenn mir beim Verleihen schon klar wäre, dass ich das Geld nicht wiedersehen werde, würde ich das hingegen nicht tun.
    Ich helfe generell gerne und ob mich jemand darum bittet, ihm einen ganzen Tag lang bei einem Umzug zu helfen oder er einen Betrag X von mir leihen möchte, empfinde ich gleichwertig.
    Den Punkte, den die Ex-Studentin anspricht finde ich allerdings auch ganz wichtig – wenn es nicht nur darum geht, einen kurzzeitigen Engpass zu überbrücken, sondern ernsthafte Löcher notdürftig zu stopfen, sollte man eher seine Finanzkompetenz dazu einsetzen, die generellen Finanzprobleme zu lösen.

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    Verfasst von Dummerchen | 30. Mai 2016, 17:09
    • Liebes Dummerchen, danke, dass Du mit uns ein Beispiel geteilt hast, bei dem es gut geklappt hat. Ich finde, die guten Beispiele darf man nicht aus den Augen verlieren. Vielleicht ist es einfach gar nicht so problematisch? Danke und viele Grüße Monika

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      Verfasst von Monika - die Frau mit dem Geld | 31. Mai 2016, 10:35
  5. Ich finde dass Du das gut gemacht hast, das arme Viech kann ja nun auch nix dafür und ich hoffe dass der Tierarzt schlussendlich helfen konnte, es ist aber auch so dass Tierärzte Rechnungen abstottern lassen, erlebe ich oft genug, ich habe 7Katzen, 2 davon waren ernsthaft krank und ich habe tatsächlich Tausende von Schweizer Franken für Operation und Nachbehandlung ausgegeben, aber ich konnte immer sofort Alles bezahlen, ich lege dafür extra monatlich Geld weg, ich will im Notfall nicht entscheiden müssen „Einschläfern“ nur weil ich kein Geld habe.
    Ansonsten würde ich aber sicher Niemand Geld leihen, auch Freunden nicht, bin aber noch nie in die Verlegenheit gekommen, aber das kann ich mir nicht vorstellen, das ginge mir zu weit, es müsste schon sehr sehr speziell sein und es kämen auch nur ganz wenige Personen in Frage.

    Toller Blog, ich „arbeite“ gerade einige Themen ab 🙂

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    Verfasst von Annabella | 30. Mai 2016, 20:50
    • Liebe Annabella, erstmal danke für das Lob zu unserem Blog. Und was Deine Position angeht, finde ich es immer wieder spannend, wie unterschiedlich die Positionen bei diesem schwierigen Thema sind. Danke Dir für Deine. Tschüß Monika

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      Verfasst von Monika - die Frau mit dem Geld | 31. Mai 2016, 10:34
  6. Meinen Eltern und meiner Schwester würde ich finanziell helfen, aber niemals weiter entfernten Verwandten, Freunden und Bekannten. Ich denke, dass ich mir dadurch bisher viel Ärger und Stress erspart habe. Manche Leute konnten zwar das Nein nicht akzeptieren, aber mit dem anschließenden Kontaktabbruch kann ich gut leben. Es ging Ihnen nur ums Geld. 😉

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    Verfasst von PIBE350 | 3. Juni 2016, 16:18
    • Hi,

      sehr klare eindeutige Person. Meiner Cousine hätte ich dann nicht helfen dürfen, oder?

      Viele Grüße Monika

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      Verfasst von Monika - die Frau mit dem Geld | 3. Juni 2016, 16:24
      • Monika, sei kein Fähnchen im Wind 😉

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        Verfasst von Marie | 3. Juni 2016, 16:55
      • Hab ich gar nicht vor. Ich glaube bloss, dass man Grundsätze gerne postuliert. Auch eindeutig. Und dann vielleicht doch umkippt, wenn es knifflig wird. Deshalb die Nachfrage.

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        Verfasst von Monika - die Frau mit dem Geld | 3. Juni 2016, 16:57
      • Doch, natürlich. Diese Entscheidung kann dir schließlich niemand abnehmen. Ich persönlich gruppiere mich halt auf der Seite deiner Bedenken ein, weil …

        … ich keine finanziellen Abhängigkeiten zu Personen eingehen möchte, die sich nicht nur finanziell auf mein eigenes Wohlbefinden auswirken könnten.

        … ich die Erfahrung gemacht habe, dass mich meist Leute nach Geld fragten, die selbst nicht mit Geld umgehen konnten. Hat man denen erst einmal Geld gegeben, kann das zu einem Fass ohne Boden werden.

        … es sich schnell bei weiteren Geldproblemsuchenden herumsprechen kann.

        Etwas Anderes sind Spenden oder Geschenke, wie das Beispiel mit deinem afrikanischen Kinderfußballer: Man gibt den Geldbetrag oder das Geschenk OHNE Verpflichtungen und Bedingungen auf beiden Seiten für immer weg. 😉

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        Verfasst von PIBE350 | 3. Juni 2016, 18:21
      • Hi Pibe,

        das mit den Verpflichtungen ist wahrscheinlich der zentrale Punkt. Das nimmt aus Beziehungen ganz viel Druck raus.

        Tschüß Monika

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        Verfasst von Monika - die Frau mit dem Geld | 10. Juni 2016, 8:51
  7. Hallo Monika!
    (1) Vielleicht hilft es Dir, diesen Betrag einem Etat für „Spenden“ oder für „Geschenke“ zuzuordnen und dann zu entscheiden, ob der Betrag den Etat sprengt? Das würde dem „dann muss ich das wieder machen
    wenn ihr Fernseher abraucht“ entgegenwirken – du müsstest dann nur wieder den Wunsch mit dem Etat abgleichen und ggf. mit „sorry, das gibt mein Geschenke-Etat nicht her“ absagen?
    (2) Wenn Du das Geld nicht der Cousine schenken willst — schenke es ihrem Hund? Statt Rückzahlung bitte sie
    um einen Fotokalender mit Fotos von ihm?
    (3) Finanzielle Freiheit heißt für mich, das ich bei so etwas die Optionen Nein/Darlehen/Geschenk habe und frei von „reicht dann mein Geld am Monatsende“ entscheiden kann (… und muss), welche ich wähle.
    (4) Sie hat um Hilfe gebeten, du kannst helfen. Ich hätte Schwierigkeiten, es nicht zu tun.
    (5) Der (für mich) zentrale Satz in Michael Endes „Unendlicher Geschichte“: Tu was du willst.

    Liebe Grüße
    Hartmut

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    Verfasst von Hartmut | 4. Juni 2016, 16:27
    • Danke für Deine Tipps, Hartmut. Ich glaube, mir hat bei meinen Überlegungen am meisten geholfen, gar nichts zurück zu erwarten. Sollte was kommen, ist das schön. Wenn nicht, geht es jetzt dem Hund besser. Das ist ja auch schon was! Eigentlich sogar viel mehr, als alle Gedanken um das Geld.
      Tschüß Monika

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      Verfasst von Monika - die Frau mit dem Geld | 10. Juni 2016, 8:48
  8. Hallo,
    ich (inzwischen einigermaßen wohlhabend, aber noch vor wenigen Jahren laut offizieller Armiutsdefinition „arm“) habe die folgende Erfahrung gemacht.
    Als ich vor einigen Jahren finfnziell noch relativ schlecht dastand, hat mir ein wohlhabender sehr guter Freund Geld für Aus- und Weiterbildungszwecke angeboten. Ich wollte zunächst nciht, aus den Gründen, die Du auch nennst (keine Augenhöhe mehr etc.). Letztlich haben wir es dann so gemacht, dass er mir einen gewissen Betrag gegeben hat, den ich dann nach einer gewissen tilgungsfreien Zeit (bevor die Bildungsinvestition Früchte getragen hat) zurückgazahlt habe. Als Zinssatz (während der tilgungsfreien Zeit habe ich monatlich die laufenden Zinsen gezahlt) haben wir die Corporate-Bond-Zinsen bei BBB-Rating für die entsprechnde Laufzeit gesetzt, so wie sie zum Zeitpunkt seiner Zahlung an mich war. Dadurch hatte ich das „gute Gewissen“, das Geld zu halbwegs marktähnlichen Bedingungen zu bekommen, und wir konnten uns die ganze Zeit über halbwegs auf Augenhöhe unterhalten. Dennoch war es für mich noch einmal ein Gefühl der Befreiung, als ich ihm die letzte Rate für diesen Privatkredit überwiesen habe und somit auch komplett schuldenfrei war.

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    Verfasst von Kaktus | 13. Juni 2016, 12:35

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