Ich frage gerade viel. Ich frage Menschen, was sie täten, wenn sie finanziell frei wären. Für die meisten klappt dieses Gedankenspiel übrigens nur mit einem Lottogewinn. Alles andere können sie sich nicht vorstellen, also gehen wir von den Glücksmillionen aus.
Viele würden sofort kündigen
Du auch? Aber was kommt dann? Natürlich gibt es erstmal ein Bedürfnis auszuruhen, vielleicht eine Weltreise zu machen oder ein halbes Jahr in Thailand am Strand zu liegen. Alles schön und gut. Aber diese Ruhephase wird nicht bis zum Tod andauern. Es sei denn, er kommt überraschend früh. Das ist gerade aber nicht das Thema. Wenn Du also gekündigt hast, wie füllst Du Dein Leben aus? Wie strukturierst Du Deinen Tag?
Leider steigen viele meine Freunde bei meinen detaillierten Nachfragen aus. Oder sie verkünden, sie würden schon noch ein bisschen in ihrem bisherigen Job arbeiten, halt nicht für Geld sondern ehrenamtlich und nur noch die Sachen, die Spaß machen. Auch das stelle ich dann in Frage. Es ist wirklich nicht leicht, sich mit mir über so ein Thema zu unterhalten. Ich glaube nicht, dass man eine bisherige verantwortliche Position für einen Arbeitgeber ausfüllen kann, wenn man diesem verkündet, ich mach nur noch die schönen Sachen, dafür will ich auch kein Geld mehr. Geld ist ein Mittel zum Austausch und beide wollen tief in sich drin tauschen. Das heißt, Dein Arbeitgeber wird einfach schlicht irritiert sein, wenn Du dieselbe Tätigkeit wie vorher plötzlich ehrenamtlich machen willst. Und er wird auch nicht ernsthaft auf Dich zählen, Du hast ja schon gesagt, dass Du nur noch die Dinge machen willst, die Spaß machen.
Selbständig arbeiten
Dann gibt es die, die würden auch ihre bisherige Stelle kündigen. Sie haben aber gleich eine Idee, was sie dann selbständig machen würden. Die eine würde alte Häuser renovieren, die andere Stadtführerin werden und die dritte würde Katzen und Hunde versorgen. Mit diesen Plänen kann ich deutlich mehr anfangen. Hier wird immer noch gearbeitet, aber es werden auch Träume verwirklicht. Das Leben bekommt einen neuen Sinn. Nach einem kurzen Nachdenken sagen die meisten übrigens, dass sie für ihre Arbeit selbstverständlich Geld nehmen würden. Der passende Tausch, der Ausgleich muss einfach stimmen.
Dies ist übrigens auch mein Weg und ich bin sehr zufrieden damit. Meine Kunden wissen dabei übrigens nicht, dass ich das Geld gar nicht brauche…
Ehrenamtliches Engagement
Schöne Sache. Ich glaube bloss nicht in dem Feld, in dem man vorher hauptberuflich gearbeitet hat. Das stiftet Verwirrung in den Rollen. Aber natürlich gibt es reichlich Bedarf an ehrenamtlichen Einsatz, ob für Kinder, Flüchtlinge oder andere Gruppen. Dies halte ich für eine Lösung, die durchaus Sinn machen kann. Und die dann eben ganz ohne Geld funktionieren kann.
In den Tag reinleben
Eine andere Gruppe von Menschen gibt es natürlich auch noch. Die Menschen, die einfach zufrieden sind, wenn sie in den Tag reinleben können. Ohne Aufgabe und ohne Ziel. Ein Freund von mir kann das sehr gut. Er ist zufrieden, wenn er an seinem Computer sitzen kann. Im Augenblick lernt er mit einem Simulationsspiel Raumschiffe zu fliegen. Er ist arbeitslos, macht damit aber einen recht zufriedenen Eindruck. Diese Möglichkeit gibt es also auch noch. Allerdings ist dieses Stadium an innerer Zufriedenheit, von so stark auf Leistung geprägten Menschen wie mir, irgendwie schwer zu erreichen. Wenn ich dieses Lebensmodell bei meinem Lottofragespiel vorstelle, macht es übrigens auf die meisten Menschen keinen besonders attraktiven Eindruck. So nun auch wieder nicht.
Wie würdest Du Dein Leben gestalten, wenn Du finanziell frei bist?
Die Ergebnisse deiner kleinen Umfrage verwundert mich nicht. Ich würde bei sehr viel Geld auch irgendwas Eigenes aufbauen. 1 Millionen würde mir dafür vermutlich nicht mal reichen. Die Häuser in meiner Gegend fangen bei 600k erst an, weswegen es schon etwas mehr Geld sein müsste, damit ich mit dem Arbeiten aufhöre. Stunden reduzieren oder mal 1 Jahr Auszeit nehmen klingen gar nicht so verkehrt. Bei sehr sehr viel Geld würde ich meine Familie schnappen und vielleicht sogar auswandern. In erster Linie würde ich schauen, dass ich das Geld sinnvoll anlege und gut von den Erträgen leben kann.
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Danke für Dein Feedback. Ja, Häuser kaufen geht bei meinem Vermögen auch nur begrenzt.
Tschüss Monika
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Finanzielle Freiheit heißt für mich nur bedingt ohne arbeitseinkommen zu sein, sondern die Arbeit zu machen, die mir Spaß macht und die lass ich mir selbstverständlich vernünftig entlohnen, denn was nix kostet hat keinen wert in einer Gesellschaft,in der jeder von allem den preis aber nicht den wert kennt.
Teilzeit zu arbeiten zb, oder überhaupt wieder arbeiten zu können (gesundheitlich) -Einkäufe zu unterlassen, weil es einem nicht wert ist und nicht, weil man das Geld nicht hat.
Ahaerlebnis war vor 20 Jahren, als mal wer fragte: schließ die Augen und träum was du gern hättest. So schwierig war die Umsetzung dann nicht, auch wenn es Arbeit war.
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Ja, Wegdes, an dem Gesichtspunkt ist viel dran. Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr denke ich auch, das Geld weiterhin ein sehr gutes Mittel zur Anerkennung ist. Und arbeiten eben auch zur Lebenserfüllung dienen kann. Wenn der Beruf stimmt und sich der Berufung nähert.
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